Ich stand im Juni 2023 in der Kapelle in Berlin-Kreuzberg, um einen lieben Mann im Rahmen der Beisetzung aus dem Leben zu verabschieden. Die Beisetzung sollte in einem sehr feierlichen Rahmen stattfinden, die Familie und Freunde kamen zusammen. Ab und an entscheiden sich die Angehörigen, weitere Künstler an Bord zu holen, um ihren Gefühlen und der Situation einen Ausdruck zu schenken, aber auch seelisch noch mehr begleitet zu werden.
Dieses Mal mit dabei eine Sängerin. Der Organist fing im Solo an, ich übernahm mit meiner Rede und bekam eine geplante musikalische Unterbrechung durch eine "Fee". So nenne ich sie. Denn es trat eine außergewöhnliche junge Frau auf: das war Anna. Anna Hofmann. Sie wirkte zart, fluide, wunderschön. Allein ihre Anwesenheit war unaufdringlich raumfüllend.
Sie setze die ersten Töne an und sofort wurde der Raum elektrisiert. Ich bekam Gänsehaut und aus meiner Position, nun im Hintergrund, beobachtete ich, was diese Stimme mit den Gästen machte. Wow... ein magischer Moment. Die Stimme erreichte die Menschen direkt und berührte die Herzspitzen. Ja, dachte ich. So können wir Räume füllen und gute Energie geben, auch wenn die Umstände sehr herausfordernd sind und wir durch Ereignisse tief getroffen.
Sofort wusste ich, Anna muss ins Netzwerk von mehr als Reden* - denn sie hat verstanden, worum es geht :-)
https://www.berlin-gesang.com/Trauersaengerin
mit Anna Hofmann im Gespräch....
Annett: Anna, du hast auch mich berührt und wenn das passiert, dann ist etwas richtig. Ich will mehr von dir erfahren.
Was bedeutet für dich die eigene Stimme?
Anna: Meine Stimme ist eine große Quelle der Lebensfreude für mich und das Authentischste an mir. Wenn ich singe, bin ich die ehrlichste Version meiner selbst. Wenn ich singe, bin ich immer zu 100% Anna. Man hört, wer ich bin und wie ich bin. Die Stimme transportiert alles. Zu singen bedeutet für mich, so sein zu dürfen und gehört zu werden wie ich wirklich bin.
Annett: Und das haben die Gäste auf der Trauerfeier bestätigt. So viele kamen noch zu mir und bedankten sich für die Rede und den Gesang und meinten, sie wurden für eine halbe Stunde wie getragen.
Was kannst du mit deiner Stimme bewegen / erreichen?
Anna: Ich wünsche mir, dass ich die Menschen wahrhaftig berühren kann. Ich hoffe, dass ich allen, die mir zuhören, eine glückliche Zeit schenken kann, Momente, in denen auch sie einfach sie selbst sein können- mit all ihren Gedanken und Gefühlen, die sie dabei haben.
Annett: Wie hast du entdeckt, dass Musik und Gesang dein Thema ist?
Anna: Die Lieblingsgeschichte meiner Eltern ist, dass ich schon mit eineinhalb Jahren jeden Morgen laut im Bus gesungen habe: "Hänschen klein" und "Alle meine Entchen". Das war damals mein Repertoire ;-) Die müden Fahrgäste waren mein erstes Publikum. Ich habe als Kind einfach immer und überall gesungen, meist beim Spielen. Aufgrund einer Anzeige in der Zeitung, dass der Kinderopernchor neue Sänger*innen sucht, kam ich auf die Opernbühne mit elf Jahren und da wusste ich sofort: Das will ich ein Leben lang machen! Ich möchte Sängerin werden.
Annett: ich bin immer beeindruckt, wie Menschen auf ihre Potenziale und Berufungen stoßen. :-)
Zu welchen Anlässen im Leben kannst du begleiten?
Anna: Mit meinem Gesang begleite ich zu allen Anlässen wo wir feiern, das wir dieses wunderbare einmalige Leben dürfen oder gelebt haben. Das sind: Taufen, Hochzeiten, Geburtstage und Jubiläen, Firmenfeiern und Events und Trauerfeiern. Ich singe Pop-Balladen, Schlager, Musical, Spirituals und gerne auch klassische Stücke.
Annett: Anna, Was berührt dich?
Anna: Mich berührt immer Authentizität. Menschen, die echt sind. Echt in ihrer Freude, echt in ihrer Trauer. Echt in ihrer Liebe. Echt in ihrem Interesse. Mich berühren Menschen, die nicht perfekt sind und sich selbst mit allem, was sie ausmacht, umarmen und annehmen. Jeden Tag aus Neue.
Annett: Warum hast du dir den Namen "Engelsstimme Anna" gegeben?
Anna: Tatsächlich kam das von den Kunden, die mich gebucht hatten. Immer wieder wurde ich als Engelsstimme beschrieben. Darum habe ich das übernommen. Ich selbst hätte mich gar nicht getraut, mich selbst so zu nennen.
Annett: ja, man selbst traut sich oft gar nicht ein positives Werten seiner selbst auszusprechen... haha... Gut, dass es die anderen gibt.
Kann man dich denn auch im Konzert hören und live erleben? Also mal ohne Lebensanlass wie Abschied nehmen oder Heiraten.
Anna: Ja, natürlich. Ich singe öfter mit Orgel oder Orchester und Chören in verschieden Kirchen in Berlin, deutschlandweit und auch jährlich auf zwei Festivals in Frankreich.
Hören Sie unbedingt rein, wie Anna wirkt....
https://www.berlin-gesang.com/Trauersaengerin
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